Manfred Chobot
Elisabeth (*1966) Mutter von sieben Vater-Kindern Elisabeth war achtzehn als sie von ihrem vater unter einem vorwand in den keller gelockt und betäubt wurde ihr kerker war bereits fertiggestellt damals im august mit toilette waschbecken kochplatte bett kein fenster anfangs eisengefesselt um den bauch meldete der vater sie als vermisst zwingt sie zu einem brief man möge nicht nach ihr suchen sie sei bei einer sekte wie begünstigt ist dagegen jeder strafgefangene mit hofgang freigang derlei komfort nicht für Elisabeth indes weder frischluft noch tageslicht will er bestrafen kein strom stockfinster nach drei jahren kerker das erste kind sechs weitere werden noch geboren es wird eng im verlies immer enger drei abgelegte säuglinge findet der vater-großvater vor der haustür niemand schöpft verdacht sollte ihm etwas zustoßen werde gas eingeleitet die älteste tochter erkrankte schwer bewusstlos wird sie ins spital eingeliefert vierundzwanzig jahre eingemauert zu wie vielen jahren wird ein mörder verurteilt? bei guter führung besteht die aussicht vorzeitiger entlassung „eigentlich habe ich es gutgemeint“ rechtfertigt sich der vergewaltiger „ich wollte meine tochter vor der welt beschützen“ Elisabeths braunes haar ist unterdessen schneeweiß geworden
Von Manfred Chobot erschien zuletzt: Das Hortschie-Tier und die Lurex-Frau – Hyper-Texte. Lex Liszt, Oberwart, 2022. Euro 25,-