Wille und Glaube
Den ganzen Weg entlang
zurück und vorwärts anhaftend
Wunden schließend und vorausgehend
Weg, Kleister, Schilder
Trotz allen
na ja, Ärgernissen,
Mühen,
rauf und runter, Hetzereien
Schlägen, Verlusten,
Bereuen,
Fehlern über Fehlern,
Antwortlosen Fragen,
Hoffnungslosen Wünschen,
Dummheit und Bosheit
und Sinnlosigkeit.
Trotz aaallen
wie mein Vater sagte
möge seine Erinnerung ein Segen sein
der Segen
ist mein Hilla - der Strahlenkranz
in dessen Schein
ich mich erinnere
mein Vater
er sagte:
Aaaallen
Ich wollte Freiheit
Denn es gibt sie doch
und wer, wer, wer?
mit welchem Kleister?
den ganzen Weg entlang
ohne einen einzigen Riss zuzulassen:
Wieso, ist er Gott?
Und nicht nur einen, sondern viele, ohne Ende
Freiheitsluft ausatmende Risse
für die Inspiration aller.
Und niemand atmet ein, niemand sieht sie
denn die Freiheit ist durchsichtig - Luft
kein Umriss, Grenzenlos, ein Niemandsland
nur frei sein, frei!
Man muss es nur wollen
Man muss nur wollen
nur Wollen.
Kannst du das glauben?
(unveröffentlicht)
Loulou Omer singt „Wille und Glaube“ auf Hebräisch, Perkussion: Tobias Steinberger, Klavier: Loulou Omer
Zuletzt erschienen Gedichte von Loulou Omer in der Anthologie: Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Deutschland. Parasitenpresse. Köln. 2019. 136 Seiten. Euro 15,-