Der Lyriker und Kurator von Dichterloh Michael Hammerschmid im Gespräch mit Udo Kawasser
Ein Blick auf deine Biografie öffnet ein weites Spektrum an beruflichen Rollen, die aber alle eng mit der Literatur verbunden sind. War dir die Dichtung schon in die Wiege gelegt worden?
In meiner Kindheit hatte ich ein blaues Buch mit weißen Blättern. Das wollte ich mit einer Erzählung füllen. Ich konnte noch nicht schreiben. Ich habe das Buch zuerst geheim gehalten. Die Erzählung, die hinein sollte, handelte von einer Welt, die ich mir ausmalte, nein, mehr: in der ich lebte. Wenn es eine Wiege gab, so war dieses blaue Buch vielleicht die Wiege. Ich trug es auch mit mir herum. Ich wollte Schriftsteller werden.
Wie ist es dann mit dem blauen Buch weitergegangen. Hat es sich gefüllt?
Das Buch hat sich in die Vorstellung eines Buches verwandelt. Es gab Einträge, aber solange ich in dieser Welt lebte, die ich mir gleichsam selbst erzählte, war es nicht drängend notwendig, sie auch in allen Details aufzuzeichnen. Das Buch ist gewissermaßen meine blaue Blume (Novalis). Es bleibt immer un-erfüllt, wenn man so sagen kann. Aber das klingt jetzt zu romantisch. Ein früher Wunsch materialisierte sich im blauen Buch, es ist auch einfach ein Bild für diesen frühen Wunsch. Es gibt auch andere Bilder, die mir helfen, die frühste Zeit und Zeit des Wünschens zu erinnern.. Vielleicht braucht man für frühe Erinnerungen solche Banden, über die man sich erinnern kann und an deren Widerstand sich die Spielbälle der Erinnerung in Bewegung versetzen (lassen)? Es war Schreiben im Kopf als ein Leben in einer Welt, die man Kinderwelt nennen könnte.
Nun bist du aber nicht nur Lyriker sondern auch Literaturwissenschafter mit Publikationen beispielsweise zu Robert Walser und Ernst Jandl, Kurator der internationalen Lyrikfestivals Dichterloh in der Alten Schmiede, das übrigens nächste Woche beginnt, Übersetzer und Dozent für Literatur am Institut für Sprachkunst. Anders formuliert, du oszillierst zwischen wissenschaftlichem, kreativem und organisatorischem Zugang zur Literatur. Wie erklärt sich dieser umfassende Zugriff?
Im Zentrum steht die Literatur. In gewissem Sinne das Gedicht. Die Tätigkeiten gehen von dort aus und kommen dorthin zurück. Wahrscheinlich verwandeln sich mir diese Tätigkeiten auch in etwas Gedichtartiges. Wie das Festival-Machen. Es fühlt sich nicht wie Organisation an, was ich da mache beispielsweise. Es geht gleichsam über in die Vorstellung eines Sprachgefüges aus verschiedenen Werken, Stimmen, Ästhetiken, ich empfinde es als eine ästhetische Arbeit im Austausch mit Menschen. Für mich ist das sehr bereichernd. Und ich hoffe, für die, die an den Festivals teilnehmen natürlich auch.
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Du bist ja 1972 in Salzburg geboren, hast aber dann in Wien Germanistik und Theaterwissenschaften studiert. Welche Rolle spielte dieser Wechsel für dich?
Befreiung, Zurückkommen (meine Eltern kommen aus Wien), ein eigenes Leben, ich wollte zur Spielkarte im Café Hawelka, die auf der Decke klebte. Ich wollte immer weg, immer woanders hin, Wien war die erste Möglichkeit, zur Spielkarte im Café Hawelka. Ich wusste, dass dort die Literatur „zuhause“ gewesen war. Thomas Zierhofer-Kin hatte mir in Schulzeiten den „Auftrag“ gegeben, einen Artikel übers Hawelka zu schreiben. Aus der Sache wurde dann nichts. Aber die Spielkarte (ist es ein As?) hat sich mir eingeprägt. Der Wechsel war ein Eintritt in eine neue Welt.
Deine drei Gedichtbände begannen erst nach den größeren literaturwissenschaftlichen Arbeiten zu erscheinen. Darunter zwei Bände mit Gedichten für Kinder: 2013 die drachen, die lachen in der Edition Krill und 2018 Schlaraffenbauch in der Büchergilde in Frankfurt. Dazwischen erschien 2015 dein Lyrikband Nester bei Klever. Wie kam es zu deinem Interesse für Kinder zu schreiben?
Das Kindergedicht ist ein Freiraum unerhörter Art. Es ist noch relativ unbesetzt, zumindest erscheint mir das im Nachhinein so, wo ich mehr kenne. Ich wollte nicht für Kinder schreiben, ich hatte das zumindest nicht geplant. Aber der Raum der Kindheit ist gewissermaßen in meine Sprache gerückt, hat sie von unten ein Stück aufgehoben, und ihr gleichzeitig eine Art Boden gegeben: Ich habe blind geschrieben und tue das immer noch. Auf diese Weise zeigt sich mir etwas, das ich nicht weiß. Die eigene Kindheit weiß man ja nicht. Sie entzieht sich einem, während man in ihr wurzelt, starke Empfindungen mit ihr verknüpft sind, Prägungen, Weichenstellungen wahrscheinlich, dieser Raum des Ungewussten hat und zieht mich wohl nach wie vor magisch an. Es ist wie an einen Beginn gehen. Und man muss sehr hellhörig sein. Und die Augen schließen können. Und man kann es der Erwachsenenliteratur auch zeigen, das heißt sich über Konventionen der Literatur selbst hinwegsetzen. Und das heißt, jedes Kindergedicht ist natürlich auch ein „Erwachsenengedicht“. Ich müsste einmal jemanden fragen, warum er oder sie Erwachsenengedichte schreibt.
Das heißt also, dass du die Gedichte in Nester im Kontinuum zu den anderen Bänden siehst.
Ja, obwohl es darin natürlich auch Gedichte gibt, die man Kindern eher nicht vorlesen würde, oder eigentlich auch nicht, nein, tatsächlich, sie sind für Kinder auch geeignet. Für Jugendliche auch. Der Zyklus „aus des ronsards kunstgedichten gewonnen“ ist natürlich ein wilder Liebeszyklus, aber ich glaube er könnte auch Kindern gefallen. Für mich gibt es, vermute ich, diese Unterscheidung von Kinder- und Erwachsenenliteratur nicht.
Fühlst du dich als Autor richtig wahrgenommen oder zu Unrecht in die Ecke Kinderliteratur gestellt?
Das kommt sicher vor, man denke nur, man wird ja schon als Lyriker in die Ecke gestellt, es wäre also die Ecke der Ecke, und ich finde das ist ein ausgezeichneter Platz um etwas zu finden, zu verändern, dort ist ja vielleicht ein Mäuseloch durch das man in andere Räume kommen kann und die Perspektive in Ecken ist ausgezeichnet, weil die meisten meiden sie, man stellt(e) ja die Kinder, die nicht brav waren, in Ecken. Die Ecke ist ein guter Platz für einen Autor/eine Autorin, es ist eine umgedrehte Spitze, eine Ecke, und nein, ich fühle mich dorthin nicht hingestellt, denn ich behaupte diesen Platz mit Stolz.
Ich will sagen, ich transportiere das Kindergedicht ins Erwachsenengedicht, z.B. in die manuskripte, die Zeitschrift für experimentelle Literatur (zumindest der Herkunft nach), in die eine oder andere Tageszeitung, ins Jahrbuch der österreichischen Lyrik, und nicht zuletzt auch in Museen – z.B. ins Leopold-Museum oder Kindermuseum ZOOM mit über hundertausend Besucherinnen und Besuchern im Jahr -, es kommt also an verschiedenen Ecken und Enden der Literatur und in der Öffentlichkeit schon vor. Ich freue mich jedesmal, wenn das passiert, weil die Trennung von Kinder und Erwachsenenwelt ja ein Konstrukt ist, ein interessantes sicher, auch historisch bedingtes, aber die Lyrik ist stärker als die Etikette, sie einzuteilen. Das war immer so, denke ich, bleibt immer so, und muss doch von Gedicht zu Gedicht erstritten, erarbeitet, erforscht werden. Gedichte sind ja etwas, mit dem man Vorstellungen erweitert, bricht, unterwandert, sonst braucht’s ja die Dinger nicht. Also Kindergedicht, gut, aber eben Gedicht. Die einzige Kategorie. Ich meine Literatur. Oder überhaupt ohne Namen. Am besten ohne Namen, auch so, wie es Inger Christensen einmal schreibt, eine nicht-existierende Sprache, die braucht es, die muss gefunden, erfunden, gesucht, herausgelockt werden aus einem selbst oder irgendwohergezupft muss die werden, und das ist schon eine unerhörte Arbeit. Und nicht einmal ein Beruf ist daraus abzuleiten. Und doch ist es so etwas ähnliches, Dichter, meinetwegen Kinderlyriker.
Du bist schon lange in der Alten Schmiede unter anderem als Kurator für die Poliversale und Dichterloh aktiv. Wie ist es dazu gekommen, dass du relativ früh an die Alte Schmiede andocktest?
Ich arbeite für die Alte Schmiede seit 1997. Die Alte Schmiede war ein Glücksfall für mich. Eine Art zweite Universität, Literaturuniversität, Gesprächsuniversität, Zuhöruniversität, weil universitas, für alle, offen, da hörte ich das, was mir sofort wichtig war und noch wichtiger wurde, weil ich da die Literatur entdeckt habe, die ich nicht oder nur vom Namen her oder schon ein wenig kannte. Also bin ich immer hin. Immer wieder. Und habe dann Kurt Neumann kennengelernt, weil man ja immer wie er mal auch was gemeinsam trinken oder essen ging. Also ich habe schon relativ lang für die Alte Schmiede immer wieder moderiert, bis wir 2014 das erste Lyrik-Festival gemacht haben. Ein Fest der Lyrik und für die Lyrik! Als Position habe ich das auch nie empfunden, eher als einen Dienst, dienste tun, so ein bisschen im mittelalterlichen Sinn, also dem Gesang beiwohnen, mitgestalten, den es da gibt.
Nach welchen Kriterien organisierst du das Festival?
Das Kriterium ist die Lektüre. Das Ziel ist die Luft. Alles, was das Lesen freigibt, ist der Stoff. Offenheit bei der Lektüre und Neugierde, na klar. Horchen. Warten können auch, bis ein Gedichtband und seine Gedichte zu sprechen anfangen. Wieder hineinlesen. Gedichtbände mitnehmen. Dabeihaben. Weglegen. Mit welchen Kriterien ich lese? Mit keinen. Aber dann, beim Lesen, entwickeln sich Kriterien. Wenn es den inneren Respons gibt, dann nimmt die Lektüre Gestalt an, wird subjektiv, und dann muss ich sie natürlich auch objektivieren. Ich zähle z.B. Worte oder Wortarten, notiere alles, was mir auffällt, das ist manchmal auch ein bisschen skurril, es gibt z.B. eine Lektürebild meiner Lektüre der Worte plus Seitenzahlen des Jon Fosse-Gedichtbandes Diese Unerklärliche Stille. Die Kriterien bilden sich also beim Lesen von mehreren Gedichtbänden heraus. Diese assoziieren sich dann nach und nach, es drängt sich auf, dass dieser und jener Band miteinander zu tun haben oder in einem interessanten Kontrast stehen. Das ist die Arbeit.
Ist das dann eine eigene Art des Lesens?
Ja, es hat sich dabei schon eine eigene Art des Lesens herausgebildet, denke ich. Die hat auch viel mit Anschauen, Plastischmachen zu tun. Und natürlich muss ich auch rundherum lesen, damit ich die Sachen besser einordnen kann. Die Lektüre wächst so. Und doch darf man nie vergessen, dass Gedichtlektüren auch dem Moment geschuldet sind. Also ist es eigentliche eine Gratwanderung. Das finde ich sehr aufregend. Also zuerst die Gedichte und Gedichtbände, das ist vielleicht das Kriterium. Aus ihnen etwas bauen, ganz behutsam eigentlich, weil die sollen im Mittelpunkt stehen. Die sind das Wichtigste bei einem Festival. Aus Ihnen, dank ihrer das Fest! Deshalb auch meine Allergie gegen Etiketten im Literaturveranstalterischen. Stempel drauf und schon wissen, was drinsteht. So funktioniert auch manches im Journalismus. Produktion von Etiketten. Ein Kriterium ist also auch, aus dem Stoff der Literatur heraus denken, und da findet man natürlich die ganze Welt drin, Gesellschaftliches, Politisches, alles, Dinge, die man nie gesehen und gehört hat, und wunderbare Sprachen, das zählt ja zum Schönsten, man kann Sprachen, Dichter*innensprachen hören. Allein deshalb lohnt es sich Festivals zu machen. Ich liebe fremde Sprachen, Jan Erik Vold aus Norwegen war im Jänner bei Dichterloh. Die Sprache hat gesungen. So etwas ist einzigartig. Um es in einem Bild zu sagen. Ich baue die Festivals wie Vasall und Lacaton, das französische Architektenpaar baut, von innen nach außen.
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Dieses Jahr findet das Festival nun zum zweiten Mal vom 4. -11.Mai statt. Ihr habt zehn Dichter*innen aus sechs Ländern eingeladen, darunter Roberta Dapunt aus Italien, Mila Haugová aus Tschechien, Leta Semadeni aus der rätoromanischen Schweiz, Volha Hapeyeva aus Weißrussland, Ursula Krechel und Nadja Küchenmeister aus Deutschland, sowie Margret Kreidl, Peter Enzinger, Julian Schutting und Herbert J. Wimmer aus Österreich. Im Ankündigungstext heißt es, dass in den rezenten Gedichten dieser Autor*innen eine Dialektik des Anwesenden und Abwesenden zu beobachten war.
Das ist ein interessanter Punkt. Wie im Ankündigungstext angedeutet, hat sich im Verlauf der Lektüre für mich gezeigt, dass viele Gedichte, damit zu tun haben. Manchmal ist es ganz konkret und direkt, oft aber auch vermittelt, subkutan. Bei Roberta Dapunt, die das Festival eröffnet, geht es um Uma, (ladinisch für Mutter), und die Pflege, Begegnung, Zeit und Unzeit mit einer demenzkranken Frau in einer ländlich-bäuerischen Welt. Es geht dabei um den Abschied von einer bestimmten Form des Umgangs miteinander. Und auch um den Tod
Im Blog zur kommenden Dichterloh-Veranstaltung schreibst du etwas, was mir sehr sympathisch ist: „Jedes Gedicht ist anders. In jedem Gedichtband ist jedes Gedicht ein neues Gedicht. Das einzelne Gedicht ist das Zentrum jedes Gedichtbands. Mit jedem Gedicht beginnt eine Welt.“ In einem Artikel zum Weltpoesietag im Standard habe ich vor kurzem davon gesprochen, dass Gedichte „Weltentwürfe“ sind.
Ja, das ist irgendwie der Nukleus. Ich schreibe ja auch Gedichte, die außerhalb von Gedichtbänden gewissermaßen einzeln in der Welt stehen (etwa in Museen), und das finde ich triftig, sich zu erinnern: Gedichte schaffen eine Welt und entwerfen wohl auch Welt. Natürlich gibt es so viele Gedichtarten wie Gedichte und es gibt natürlich auch großartige Beispiele, wo Gedichte in Kontexte gehen und stehen, in Zyklen, in Erzählungen, in Gemeinschaft etc. Und doch bleibt das einzelne Gedicht als ein Ding vor allen anderen stehen. Jedes Gedicht. Ding oder Wesen, Ding und Wesen. Sprache jedenfalls. Das ist übrigens auch etwas, was bei Festivals so interessant ist: Die Gedichte geraten (oft) in eine neue Ordnung, sie lösen sich aus den Gedichtbänden, werden akustisch, und fangen dort, in der Luft, zu sprechen an. Einzelne Gedichte zunächst. Aber natürlich dann auch schon gleich in neuer Reihung, oder in Reihung wie in den Gedichtbänden, jedenfalls lassen sie sich gerade im Zusammensein mit den Gedichten der anderen, neu sehen und erfahren. Die Luft ist für mich übrigens der eigentliche Stoff eines Festivals. Die Gedichte müssen in die Luft. Meine Einleitungen zu den Gedichtbänden nenne ich darum (für mich) auch Luftessays.
Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass ein wichtiger Teil deines Lebens um das Gedicht kreist. Tatsächlich bewohnt die Lyrik aber, wie du es vorhin nanntest, eine Ecke der Ecke Literatur, ist also außer Sichtweite der Gesellschaft geladen. Was kann die Lyrik aber leisten, dass du trotzdem an ihr festhältst?
Vielleicht, dass man sich an ihr nicht festhalten kann. Sie bleibt frei. Und verbindet sich doch mit allem Möglichen und Unmöglichen. Sie ist ein Gegenentwurf zur Verlotterung, Brutalisierung im Sprachlichen und Menschen. Sie fordert höchste Aufmerksamkeit und kann trotzdem beiläufig wahr- und aufgenommen werden. Sie verfeinert oder vergröbert auch dort, wo es notwendig ist. Wer sich ihr nähert, kann sich wohl verwandeln. Und wo wären die Götter des Alten Griechenlands geblieben, hätte sie Ovid nicht in sprachliche Verwandlung gebracht? Was auch immer der Stoff ist, so wie es aussieht, brauche ich die Dichtung.
Du kennst seit Jahrzehnten den Literaturbetrieb und insbesondere die marginale Stellung der Lyrik darin. Woran happert es nach deiner Meinung vor allem?
Einen entspannten Umgang mit ihr. Aufmerksamkeit der Lyrik gegenüber wie jeder anderen Kunst gegenüber. Ausbildung, die sie nicht vernachlässigt. Lust und weniger Frust. Davon abgesehen natürlich viel Konkretes: Einen Buchhandel, der nicht so verkümmerte Lyrik-Abteilungen bestückt, z.B. auch mal mehr Lyriker*innen zu Lesungen einlädt. Gesprächsmöglichkeiten müssten geschaffen werden. In der Lehrer*innen-Ausbildung und Pädagog*innen-Ausbildung sollte Literatur und Dichtung eine Rolle spielen. Denn die freie Spracharbeit und gleichzeitig die Arbeit an der Sprachform, zählen ja zu den ursprünglichsten und lustvollsten Tätigkeiten (man denke nur daran, was kleine Kinder mit Sprache alles machen), hier wäre sicher einiges noch möglich. Und das geht natürlich weiter in alle Bildungseinrichtungen, von der Volkshochschule bis zur Universität. Es braucht einfach Leute, die die Lust und die Möglichkeit haben, auch etwas anzubieten. Es braucht Förderungen für die Lyrik. Sie sollte nicht schlechter honoriert sein als die für z.B. Roman-Autorinnen und Autoren. Aber man müsste das in Ruhe entwickeln, in Deutschland gibt es einige produktive Initiativen, beispielsweise die Lyrik-Empfehlungen.
Der Blick auf deine Lyrikpublikationen lässt ungefähr einen Dreijahresrhythmus erkennen. 2018 erschien dein letzter Band. Ist bald mit einem neuen Gedichtband zu rechnen?
Im Jänner 2022 kommt beim Wiener Verlag Jungbrunnen Wer als erster. Gedichte für Kinder. María José de Telleria aus Buenos Aires steuert die Bilder bei. Ich bin sehr glücklich über diese Wahl.
Vielen Dank für das Gespräch!