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Nach Lektüre von Shakespeares Sonett 77

Nach Lektüre von Shakespeares Sonett 77

Birgit Schwaner

Nach Lektüre von Shakespeares Sonett 77

Was sein wird: Das Glas der fernen See zerbricht,
zersplittert, dir im Blick, an einem fernen Tag;
was Ferne war, die Zeit, nimmt dein Gesicht
zerknittert’s, und verlacht, was ich so mag
zerknüllt den Stern in deinem Auge – dann fängt’s an:
Am Bildschirm zeigt kein Satz sich von Verstand,
kein Tag trägt Hoffnungsrüschen, wie wir’s früher kannten.
Vom blanken Himmel schaut der Tod uns zu – sonnige
Zweifel, lasst mich heut in Ruh! Setzt aus, Minuten,
euren Staffellauf zum ziellos Ziel: Gebt auf!
Das Glas der fernen See erstarrt – in mir,
dein Spiegelbild, bleibt licht und zart (in Fahrt, in Fahrt, ruft’s
ungestüm, ruft’s laut – du, Versfuß, stopp
den Leerlauf endlich, autsch!)  

Das Gedicht „Nach Lektüre von Shakespeares Sonett 77“ von Birgit Schwaner erschien in: Podium Porträt Nr. 108: Birgit Schwaner. Gedichte und Flaschenposten. Hg. von Erika Kronabitter, Literaturkreis Podium, Wien 2020. 64 Seiten. Euro 6,-

Hinweis: Die Autorin liest in der POESIEGALERIE 2021 am Do 07.10. um 20:55 Uhr

ORT: ig architektur, Gumpendorferstr. 63 B, 1060 Wien

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Das komplette Programm der POSIEGALERIE 2021 finden Sie hier.

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