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[schwärmerisch]

[schwärmerisch]

Erika Wimmer Mazohl

[schwärmerisch]

mücken fliegen motten
heuschrecken und andere schwärme 
verfliegen sich täglich zu uns
manchmal auch touristenplagen
genauso wie die in scharen
losgelassenen narren der zeit
oder die ewig gestrigen die weil
man weiß nicht warum sie kommen 
mehr und mehr in schwärmen daher 
wie kommt es dass man sich abseilt 
nicht mehr aufstehen mag 
an hitzetagen wie diesen

doch schwärmerisch ist 
nicht der schwarm 
ist meistens nur das der die einzeln
der individualheuschreck die motte
die meine wolldecke träumt
der narr hand in hand mit dem gestrigen 
und wandertouristen die laufen
romantisch und jahr um jahr
zu den gleichen dingen der welt
nicht der schwarm ist es der schwärmt
nur beim vogelschwarm den ich liebe
bin ich mir nicht so sicher

Das Gedicht „[schwärmerisch]“ von Erika Wimmer Mazohl erschien in: Das zweite Gesicht. Gedichte zu Dante-Miniaturen von Markus Vallazza. Limbus Verlag, Innsbruck / Wien 2021. 146 Seiten. Euro 20,-

Johannes Tröndle hat das Buch unter dem Titel „Mit Dante und Vallazza – Erika Wimmer Mazohls lyrische Psychogramme“ besprochen.

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