Erika Kronabitter
nie wieder nie wieder nie wieder nie wieder nie wieder nie wieder nie wieder nie wieder nie wieder nie nie nie nie nie mehr
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Der Besuch in Mauthausen vor vielen Jahren, die Bilder und Erinnerungsstücke haben einen tiefen Schmerz, eine große Traurigkeit hinterlassen. Unbändige Wut. Alle müssen an diesen Ort der Erinnerung, diese Texte lesen, damit dies nie wieder passiert. Dachte ich. Denke ich immer noch. Iakovo Kambanelli versetzt mich wieder nach Mauthausen. Er beschreibt in seinem Buch den unerträglichen Zynismus, die ungeheure Rohheit der Nazis. Und er schreibt von den Liedern der russischen Gefangenen.
Meine Collage stellt den Versuch dar, „Nie wieder“ zu manifestieren. Das Heraustreten aus dem Krieg, Überwinden des Stacheldrahtzaunes, des Leides und der Unmenschlichkeit. Die Überlebenden, die Nachkommen – wir sind es, die dieses „Nie wieder“ verteidigen, beschützen müssen, wir nehmen das „Nie wieder“ in unsere Mitte. Wir müssen wachsam sein, das Menschsein an sich, freies Denken und selbstbestimmtes Leben verteidigen. Aus dem Stacheldrahtzaun wachsen Blättergirlanden. Die bunten Schuhe stehen für die Gegenwart, für die Kraft und für den Mut, neuer Gewalt, Lügen, Hassreden und totalitären Regierungen entgegen zu treten.
Erika Kronabitter, 2021
Zuletzt erschien von Erika Kronabitter: aller anfang ist leicht. Mit Bildern von Ilse Kilic & Fritz Widhalm. wohnzimmers buntes lyrikheft 17. Das fröhliche Wohnzimmer, Wien 2019. 24 Seiten. Euro 3,50