Erika Wimmer Mazohl
marlène und ich [süchtig] in der tempelstraße schlendert mein schlendrian die nase in der luft reckt er sich lippengespitzt der sonne entgegen hockt träg im café bei marlène die toupiert mit der zeitung raschelt und ihr nacktes bein stutengleich schwingt seh gebannt wie sie es über den tisch schleudert und mich sonnenbrillenbraun fixiert während ihr fuß auf dem stuhl dem meinen nämlich mir zwischen den beinen landet schenkelschnörkel zeichnend zigarette dazu nach ihrem fatal von vor zwei tagen sehn ich mich insgeheim naja den sehnerv weit über das tischchen dehnend ob dort eine andre oder so ach ! der schlendrian und ihr fuß auf mir ! ich süchtig die nase in der luft sonnengescheckt
Das Gedicht „marlène und ich [süchtig]“ von Erika Wimmer Mazohl erschien in: Das zweite Gesicht. Gedichte zu Dante-Miniaturen von Markus Vallazza. Limbus Verlag, Innsbruck / Wien 2021. 146 Seiten. Euro 20,-
Johannes Tröndle hat das Buch unter dem Titel „Mit Dante und Vallazza – Erika Wimmer Mazohls lyrische Psychogramme“ besprochen.