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Das Ende des Festes

Das Ende des Festes

Rolf Seyfried

Das Ende des Festes

Sie kamen von fern
(sagten sie, und das klang nach etwas)
im Sonntagsstaat,
mit Stock und Zylinder,
Paillettenkleid
und so weiter.
Musik und Gläserklirren 
zwischen den Sternen,
präzise fixiert am Firmament.

Sie haben Feuerwerke über unseren Köpfen entzündet 
und im bunten Regen, der auf uns niederging,
blieben ihre Gesichter 
hinter feierlichen Ansprachen
verborgen.

Bis die letzten Töne des Festes,
das sie für uns veranstaltet hatten,
erstarben, 
wie aus kaputten Spieldosen.
Ein metallisches Seufzen 
zwischen leeren Buden,
geplatzten Ballons
und müden Fahnen.

Und alles erlahmte in der Stille, 
die wie ein Fels 
auf uns herabfiel,
und unseren Atem 
aus den Leibern riß.

Wir suchten jene, 
die gekommen waren,
um uns zu retten, 
und drehten uns um.

Sie waren verschwunden 
unter ihrem Festtagsgewand,
das zu kleinen Haufen
in sich zusammenfiel.

Ein Wind trieb Papierschnipsel
durch ausgestorbene Parks und
verlassene Straßen.

Schriftzeichen, die wir nicht entziffern konnten.

Das Gedicht „Das Ende des Festes“ von Rolf Seyfried erschien in: Das Ende des Festes. Prosastücke und Gedichte. Athena Verlag, Oberhausen 2021. 68 Seiten. Euro 14,90

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