E.A. Richter
WINTERWELLE wenn der Vogel aufflog als Repräsentant von Kindheit, einer der wunderbaren, wunderbar wirksamen Paradiesvögel aus der Bibliothek des Wissens, färbte ihn nur ein Zwinkern, eine zarte Bewegung der Zeigefinger wunderbar bunt ein, auch wenn ein Schrei aus dem Gehölz des Elternwalds drang, von unten, vom Bach herauf, wo vielleicht noch Schnee lag und das Heraufschleifen des Geschlägerten voll Mühsal war, ein wunderbares Ereignis, kam ein Sog auf, Wind, der schon trockene Blätter und Staub aufwirbelte, indes von unten Wasser heraufsprühte, als Lichtregenbogen noch weiter nach oben stob, als andere Jahreszeit. Winterwelle, die bis in den letzten Nerv heraufstieg, Gedankenpartikel, die Zeit und Raum ausblendeten, Kraftakte, die alle Gedanken bündelten, die schon im Gehen, Rundumblicken entstanden: bis sich der geschüttelte Körper elektrisiert öffnete, ohne Gefieder, flugunfähig, weich, empfänglich, hörig
Dieses Gedicht stammt aus dem Gedichtbandprojekt „TÄGLICH PROD“.