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Fragebogen: Clemens Setz

Fragebogen: Clemens Setz

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Die POESIEGALERIE stellt ihren Autor*innen Fragen zum Schreiben
Heute die Antworten von Clemens Setz

1. Schreibst du regelmäßig? Zu welchen Zeiten und an welchen Orten?

Wenn meine Tochter im Kindergarten ist, kann ich an etwas arbeiten.

2. Ist Schreiben für dich eher Handwerk oder Inspiration? Wie passen diese beiden Pole zusammen?

Die Inspiration spielt momentan eine recht geringe Rolle, weil fast alles, was ich schreibe, nur aus Aufträgen besteht, also Artikel, längere Essays, Übersetzungen. Das ist seit ungefähr zwei Jahren so.

3. Wo findest du deine Themen? Eher in deinem Leben und unterwegs oder in Büchern und Medien?

Nun, im Augenblick werden mir die Themen meist vorgegeben. Sonst aber habe ich die meisten Themen eher in anderen Büchern gefunden.

4. Welche Bedingungen muss ein gelungenes Gedicht für dich erfüllen? Oder: Wann bist du sicher, dass ein Gedicht fertig ist?

Hmm, bei Gedichten würde ich sagen, dass es wohl dann gelungen ist, wenn ich es nicht mehr vergessen kann.

Clemens Setz © Rafaela Proell

5. Trifft auf dich das Diktum zu, dass Dichter*innen Seismographen ihrer Zeit sind – und wenn ja, inwiefern? Anders gefragt: Siehst du für dich als Dichter*in eine Aufgabe in Bezug auf das gesellschaftliche Ganze?

Ich glaube, das ist eine heute eher historische Rolle für schreibende Menschen, die man zwar anstreben, aber nicht mehr wirklich widerspruchsfrei leben kann.

6. Kannst du mit dem Satz „Dichten ist ein brotloser Beruf“ etwas anfangen? Oder besteht in deinem Leben eine Spannung zwischen Schreiben und Einkommen?

See Also

Eine große Spannung. Mit den Büchern verdiene ich nicht viel, daher braucht es viele kleine Jobs drumherum. Mein großer Wunsch bzw. meine Hoffnung wäre, einen Job zu finden, der allein etwa so viel Geld einbringt, dass ich davon zumindest die Grundlebenskosten bezahlen kann.

7. Welche Autorinnen und Autoren, welche Gedichte haben dich geprägt, fürs Schreiben sowie fürs Leben?

Die amerikanische Dichterin Sharon Olds ist im Bereich der Poesie sowas wie meine Heldin.

8. Woran schreibst du gerade bzw. woran hast du zuletzt geschrieben?

Größere, d.h. langjährige Buchprojekte rentieren sich für mich nicht bzw. nicht mehr, aber bis nächsten Sommer muss ich z.B. ein Büchlein über Rilke für den Reclam Verlag fertig haben (die Reihe „100 Seiten Reclam“). Dafür lese ich gerade sehr viel.

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