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Nach dem Gedicht

Nach dem Gedicht

Irena Habalik

Nach dem Gedicht ist vor dem Gedicht
lese ich und du nickst
Von den Haaren löst sich eine Spange
von der welken Frucht ein Stängel

Und ob du willst oder nicht
wir kleben am Ungesagten
Das Spürbare sitzt im Rücken ungesattelt
Vorne haben wir nichts zu verlieren

So viel Fülle und noch keine Füllung
der leeren Räume Wir sehen
vom Giebel fallen Silben Man glaubt es nicht
in der Hand zappelt ein Silberling

Auch die Worte brauchen Ballaststoffe 
sagst du
damit sie das Schädliche ausscheiden
und du sagst manche Worte schmeicheln sich 
bei uns ein nisten bis auf Abruf
aber das Wort Heimat habe ich abgeschafft

Zuletzt erschien von Irena Habalik: Male dein Schweigen. Pop Verlag, Reihe Lyrik, 130 Seiten, Euro 16,50

Cover © Pop Verlag

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