Die POESIEGALERIE stellt ihren Autor*innen Fragen zum Schreiben
Heute die Antworten von Frieda Paris
1. Schreibst du regelmäßig? Zu welchen Zeiten und an welchen Orten?
Unregelmäßig; meint, es kann mich überall und ständig treffen.
2. Ist Schreiben für dich eher Handwerk oder Inspiration? Wie passen diese beiden Pole zusammen?
Ein Spiel beider.
3. Wo findest du deine Themen? Eher in deinem Leben und unterwegs oder in Büchern und Medien?
Ich verknüpfe gefundenes und erfundenes Material. Die Resonanz von Unvereinbarkeiten interessiert mich.
4. Welche Bedingungen muss ein gelungenes Gedicht für dich erfüllen? Oder: Wann bist du sicher, dass ein Gedicht fertig ist?
Aus der Warte der Lesenden: Ich muss immer wieder hin, und wenn es mich im Wiederlesen trifft, als hätte ich es zum ersten Mal gelesen, dann …
5. Trifft auf dich das Diktum zu, dass Dichter*innen Seismographen ihrer Zeit sind – und wenn ja, inwiefern? Anders gefragt: Siehst du für dich als Dichter*in eine Aufgabe in Bezug auf das gesellschaftliche Ganze?
Im Idealfall zeigt sich Zeit in der Form.
6. Kannst du mit dem Satz „Dichten ist ein brotloser Beruf“ etwas anfangen? Oder besteht in deinem Leben eine Spannung zwischen Schreiben und Einkommen?
Vielleicht so: Überhang vermeiden (Dichten und Broterwerb so gestalten, dass das eine das andere nicht unmöglich macht).
7. Welche Autorinnen und Autoren, welche Gedichte haben dich geprägt, fürs Schreiben sowie fürs Leben?
Mir fallen gerade diese zwei Gedichte aus dem Handgelenk:
Friederike Mayröcker: „Ostia wird dich empfangen“
Monika Rinck: „es war vorbei“
8. Woran schreibst du gerade bzw. woran hast du zuletzt geschrieben?
„Kannst du mich halten“ (= Auftragstext für die gleichnamige Ausstellung des bildenden Künstlers Georg Haberler)
9. Gibt es eine Frage, die du dir gerne selbst stellen und beantworten möchtest?
Wie?
Indem!