Peter Paul Wiplinger
Nach Auschwitz nach Auschwitz kann man keine gedichte mehr schreiben sagte Theodor Adorno Wiesengrund aber was nützt diese absage ans leben den ausgelöschten den toten was bewirken verstummen und schweigen und die haltung des verzichtes für die zukunft der menschheit ist es nicht besser immer wieder davon zu reden auch mit dem gedicht daß die gefahr weiterbesteht ist es nicht besser immer wieder zeugnis zu geben für jede kommende zeit zu mahnen wachsam zu sein damit Auschwitz nicht zur geschichte wird zum bloßen historischen fall von Auschwitz reden muß heißen die wirklichkeit des menschen zur sprache zu bringen und eingestehen daß nichts mehr so ist und nichts jemals noch sein wird wie es vor Auschwitz war
Zuletzt erschien von Peter Paul Wiplinger: Einschnitte. Gedichte 2021-2022. edition pen Löcker, 135 Seiten, Euro 19, 80
Cover © edition pen Löcker
In Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung des KZs in Auschwitz