Marko Pogačar
Ein Mann isst in den Pantoffeln seines Vaters zu Abend Was die Grenzen waren, bist jetzt du. es war Mai, tief und eben die Straße aufgerissen von Bauarbeiten, Schnee trocken und plötzlich. um es offen zu sagen: ich schuldete niemandem irgendetwas. ich stand im Türrahmen, das Wasser, gefroren vor Angst, machte meinen Rücken nass. als ich die Augen schloss, sah ich Popkörner, die zu ihrem Salz laufen, und ich wusste, dass sie nachts manchmal schwarz werden wie Köttel. ich trat ein, um mich dem quälenden Bild auszusetzen: nicht die Liebe, die Dummheit, die Dummheit ist das Herz der Welt – und jetzt sitze ich in diesen Pantoffeln und esse und weine, ich esse nur und weine im Haus. Aus dem Kroatischen von Alida Bremer Čovjek večera u papučama svog oca Što su bile granice sada si ti. bio je svibanj dubok i ravan cesta raskopana zbog radova, snijeg suh i odjednom. da kažem otvoreno: nikome nisam dugovao ništa. stajao sam u dovratku, voda smrzla od straha močila mi je leđa. a kad sam sklopio oči vidio sam kokice jure ka svojoj soli i znao ponekad noću pocrne, kao brabonjci. ušao sam da se suočim s mučnom slikom: ne ljubav, glupost, glupost je srce svijeta– i sad u tim papučama unutra jedem i plačem, samo jedem i plačem u kući.
Aus: Marko Pogačar: Schwarzes Land, Edition Korrespondenzen, Wien, 2015. 152 Seiten. Euro 20,-