Elisa Asenbaum
Dort, der Blick auf das, was ist. Dasselbe wird geteilt in Gleiches. Der Fluss erstarrt im Moment, kalt und unbewegt das Eis. Draußen die Zeit verorten. Den Raum verzeiten. Zerlegen, zerteilen; reduzieren, linieren. Weltenei. Drinnen, getäuscht durch die Sinne, die nur ausschnitthaft erfassen. Gefangen im Subjekt, im Schatten des Seins. Trunken der Augenblick. Dort bestimmt das Davor das Danach. Alles scheint begrenzt, und man glaubt, warum. In der Summe steckt die Anzahl, doch der Zufall führt den Fall. Draußen differenzieren, definieren, abgrenzen, objektivieren. Kausale Zusammenhänge verstehen, zeitartig. Steuern – und dann besser schlafen! Aber was passiert, wenn sich etwas über seinen Wesensbereich ausdehnt? Wenn es übertragen wird auf etwas, dessen Wesen es nicht erfasst, es nicht passt, dem Wesen nicht entspricht und doch 1:1 wirkt und wirklich wird? Messt die Qualität in Quoten, wird der Sinn errechnet? Glaubt an die Zahl, allmächtig, das heißt dann objektiv? Draußen blind der Drache. Einheit Gleichheit Messbar-keit Der Bruder wurde weggekürzt. Drinnen fluten die Wünsche, unkontrolliert das Meer der Phantasmen. Im Nebel des Spektakels wirrt der Geist. Doch was ist das für ein Preis, wenn man alles andere kurzerhand wegkürzt, was verwirren kann und unfassbar – in und um sich – war? Und hier, was ist hier passiert?
Das Gedicht „Dort, der Blick auf das, was ist.“ von Elisa Asenbaum erschien in: AUGUSTINAselbst. Eine Erzählung mit kontextuellen Spuren im Netz. Passagen Verlag Literatur. Wien 2016. 370 Seiten. Euro 42,10