Mayröcker Friederike
Friederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten.
Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift „Plan“ erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte. Dabei ist es ihr wie keiner anderen Dichterin gelungen das avantgardistische Credo von der Verschmelzung von Leben und Werk umzusetzen.
Sie erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter 1982 den Großen Österreichischen Staatspreis, 2001 den Georg-Büchner-Preis und 2016 den Österreichischen Buchpreis für Fleur.
Veröffentlichungen (Auswahl seit 2000)
- Gesammelte Gedichte 1939-2003, herausgegeben von Marcel Beyer, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005
- Und ich schüttelte einen Liebling, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005
- Scardanelli, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009
- dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif, Gedichte 2004–2009, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009
- ich sitze nur GRAUSAM da, Suhrkamp, Berlin 2012
- études, Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
- cahier, Suhrkamp, Berlin 2014
- fleurs, Suhrkamp, Berlin 2016
- Pathos und Schwalbe, Suhrkamp, Berlin 2018
- da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete, Suhrkamp, Berlin 2020
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* 20. Dezember 1924 (Wien) – 4. Juni 2021 (Wien)