Donhauser Michael
Verließ 1976 Liechtenstein und zog nach Wien. Studium der deutschen und französischen Literatur, insbesondere der Lyrik. Abschluss mit einer Arbeit zu den deutschen Übersetzungen der Fleurs du Mal von Charles Baudelaire. Reiste wenig und beschäftigte sich mit Fragen der Form. 1986 erschien sein erstes Buch Der Holunder. Prosagedichte. Was er schrieb, schien einer Naturlyrik zu gleichen, doch eher war es eine Bewegung, welche ihren Anfang in diesen Prosagedichten nahm. Er beobachtete selten, er nahm auf, was sich ihm eröffnete, und fand dafür wechselnde Formen, zuletzt den Satz, der als Lied seine Klanglichkeit entfaltete. Nun schreibt er Satzperioden, worin eine Interferenz von Simultanem und Sukzessivem angestrebt wird. Sein Leben in Wien hat er nie ganz aufgegeben.
Er erhielt viele Auszeichnungen, unter anderem den Lyrikpreis Meran (2004), den Ernst-Jandl-Preis (2005) und den Heimrad-Bäcker-Preis (2019).
Veröffentlichungen
- Der Holunder. Prosagedichte, Droschl, Graz 1986
- Edgar. Erzählungen, Residenz, Salzburg 1987
- Die Wörtlichkeit der Quitte. Prosagedichte, Droschl, Graz 1990
- Dich noch und. Liebes- und Lobgedichte, Residenz, Salzburg 1991
- Von den Dingen. Prosagedichte, Hanser, München 1993
- Livia oder Die Reise. Roman, Residenz, Salzburg 1996
- Sarganserland. Gedichte, Urs Engeler Editor, Basel 1999
- Die Gärten. Prosa, Urs Engeler Editor, Basel 2000
- Vom Schnee. Prosa, Urs Engeler Editor, Basel. 2003
- Vom Sehen. Prosa, Urs Engeler Editor, Basel 2004
- Ich habe lange nicht doch nur an dich gedacht. Gedichte, Urs Engeler Editor, Basel 2005
- Schönste Lieder. Urs Engeler Editor, Basel 2007
- Edgar und die anderen. Erzählungen, Urs Engeler Editor, Basel 2008
- Nahe der Neige. Urs Engeler Editor, Basel 2009
- Variationen in Prosa. Variationen im März. Matthes & Seitz, Berlin 2013
- Waldwand. Eine Paraphrase. Matthes & Seitz Berlin, Berlin 2016
© Carlo Gioia
* 1956 in Vaduz (Liechtenstein)